Herzlich willkommen im
LIFE-Projekt Bergwiesen bei Winterberg

Farbenfroh blühende Bergwiesen mit einer großen Vielfalt an Pflanzen und Tierarten sind seit jeher das charakteristische Gesicht der Mittelgebirge.
Durch die Grünlandnutzung vom Menschen geprägt und erhalten,
sind sie heute durch die sich ändernde Landnutzung gefährdet.

Über sechs Jahre (2011 bis Ende 2016) widmete sich das LIFE Projekt Bergwiesen bei Winterberg sehr engagiert der Wiederherstellung vielgestaltiger Grünland-Lebensräume in den Hochlagen des Sauerlands -
für die Natur und für die Menschen der Region und ihre Gäste.

Auch nach Auslaufen der Projektförderung setzten sich Projektträger und  Partner, Behörden und viele Akteure in der Region aktiv dafür ein, dass die bunte Wiesenlandschaft auf dem Dach Nordrehin-Westfalens erhalten bleibt.

Wir wünschen viel Spaß und neue Erkenntnisse auf der Erlebnistour in die Natur ... virtuell und dann vielleicht auch direkt bei uns im Hochsauerland-kreis.

Entdecken Sie uns!

PROJEKTFILM

Virtueller Spaziergang durch die Bergwiesen bei Altastenberg:

mittelnährstoffreiche Bergwiese nördlich Altastenberg  nährstoffreiche Bergwiese nördlich Altastenberg  nährstoffreiche Bergwiese gegenüber der Hasenhütte  feuchte Bergwiese am Tretbecken im Skigebiet 

Möchten Sie mehr erfahren zu den Bergwiesen in den 360-Grad-Panormanen?
Dann klicken Sie bitte hier!

 

 


 

Der seltene Alpen-Milchlattich

Dieses Projekt ist ein LIFE+ Natur Projekt der Europäischen Union

gefördert durch die Europäische Union,


das Land Nordrhein-Westfalen,

und den Hochsauerlandkreis.


 

Mit dem Finanzierungsinstrument LIFE Natur fördert die EU Projekte zur Wiederherstellung und Optimierung europaweit bedeutsamer Lebensräume in NATURA 2000-Gebieten.

Natura 2000 ist das europaweite Schutzgebiets-Netz, bestehend aus FFH-und Vogelschutzgebieten. Nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU wurden diese speziellen Schutzgebiete für den Erhalt wichtiger Lebensraumtypen (FFH-Lebensraumtypen) wie Moore, Bergwiesen oder Buchenwälder und für die Sicherung von Vorkommen besonderer Arten (FFH-Anhang-Arten) eingerichtet, für deren Schutz die Europäische Gemeinschaft eine besondere Verantwortung hat.

 

 

 
Die wichtigsten Ziele:

  • Ehemalige Bergwiesen wieder entstehen lassen, wo eine geänderte Nutzung durch Ankauf oder langfristige Pacht der Fläche möglich ist.

  • Die Nutzung von Bergwiesen zusammen mit den Landwirten so organisieren, dass Landwirte vom Ertrag der Bergwiesen und der honorierten Landschaftspflege leben können und die Pflanzen- und Tierwelt der Bergwiesen eine Zukunft hat.

  • Die Wahrnehmung und Wertschätzung der Bergwiesen steigern und Menschen für deren Schutz begeistern. 

Die wichtigsten Maßnahmen:

  • Flächenankauf und Wiederentwicklung artenreicher Bergwiesen, Bergheiden und Borstgrasrasen vor allem durch
      • Wiederansiedlung der charakteristischen Pflanzenarten auf artenarmen Grünlandflächen mit Mahdgut-Übertragungen und gebietseigenem Saatgut
      • Wiederumwandlung von Fichtenforsten und Weihnachtsbaumkulturen
      • Wiedereinrichtung einer naturschutzgerechten Nutzung
  • Konzept für eine rentablere landwirtschaftliche Nutzung und Pflege
    und Anstoß einer touristischen „Inwertsetzung“ der Bergwiesen-Landschaft
    Zusammen mit lokalen Akteuren erarbeitete eine Studie Möglich-keiten für eine wirtschaftlichere Nutzung der Bergwiesen in der Landwirtschaft sowie für eine Nutzung des landschaftlichen Potentials im Sommertourismus. Pilotprojekte zeigten konkrete Möglichkeiten für eine „Inwertsetzung“ im Gastgewerbe auf.
  • Öffentlichkeitsarbeit
    Führungen und Vorträge, eine Wanderausstellung, ein Projektfilm und ein Foto-Wettbewerb animieren, einen faszinierenden Lebensraum vor der Haustür zu entdecken und erläztern die Bemühungen zu dessen Schutz. Das LIFE Projekt Bergwiesen bei Winterberg begreift sich als Projekt für Natur und Menschen in der Region.
    Eine Bergwiese braucht Nutzer - und die Landwirte von morgen sind unsere wichtigsten Ansprechpartner. Deshalb richten sich viele Angebote besonders an Kinder und Jugendliche.

 

Das Projektgebiet

besteht aus den drei FFH-Gebieten:
  • DE-4717-305 Bergwiesen bei Winterberg (mit Erweiterung „Fahlenburg“)
  • DE-4717-306 Oberes Orketal
  • DE-4716-301 Hunau, Oberes Negertal, Renautal und Steinberg

Maßnahmen wurden in den 760 ha großen Offenlandbereichen, also den nicht von geschlossenem Wald eingenommenen Teilen der insgesamt 2249 ha großen Schutzgebiete durchgeführt. Teilgebiete liegen rund um Winterberg und bei den Ortschaften Altastenberg, Neuastenberg, Langewiese, Lenneplätze, Mollseifen, Elkeringhausen und Siedlinghausen.


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Umfänge bei den flächenbezogenen Entwicklungsmaßnahmen
 
Fast 93 ha Land standen dem LIFE Projekt für die Wiederherstellung und Optimierung wertvoller montaner Lebensräume zur Verfügung. Diese Fläche wurden teilweise durch Ankauf in Öffentliche Hand überführt, teils durch langfristige Verträge von Privateigentümern, der Stand Winterberg, dem Hochsauerlandkreis und dem Verein für Natur- Und Vogelschutz im Hochsauerlandkreis zur Verfügung gestellt.
 
Rund 14 ha Fichtenaufforstungen bzw. Weihnachtsbaumkulturen wurden wieder in Grünland umgewandelt. Je nach Standort und Nutzbarkeit entstehen hier wieder artenreiche Bergmähwiesen bzw. Borstgrasrasen.

Auf rund 65 ha beenträchtigten Grünlandflächen (teils auch ehemaligen Äckern) wurden Maßnahmen wie Mahdgut-Übertragung, Ansaat mit gebietseigenem Saatgut oder Zielarten-Pflanzungen umgesetzt, um eine charakteristische Bergwiesen-Vegetation wiederherzustellen.

Borstgrasrasen und montane Zwergstrauchheiden wurden auf einer Gesamtfläche von rund 13 ha wiederentwickelt bzw. optimiert - durch Entbuschung, mechanische Behandlung verfilzter Grasnarben, Pflanzung von Arnika und Wiedereinrichtung einer Beweidung mit Schafen und Ziegen.

Auf Teilflächen von insgesamt 2 ha wurden Fichtenbestände entfernt und die Wiederentwicklung bachbegleitender Erlen-Eschen-Wälder bzw. Ahorn-Eschen-Schatthangwälder ermöglicht.

 

 

Gute Nebenwirkungen - der Fokus-Effekt eine LIFE-Projekts

Ein LIFE-Projekt lenkt den Fokus aur ein Thema, macht Behördenvertreter und Kateure in der Region aufmerksam auf Gefährdungen, Erfordernisse und bislang ungedachte Möglichkeiten.
Mit diesem Fokus-Effekt erreicht es weitaus mehr, als die Umsetzung der mit LIFE-Mitteln geförderten Maßnahmen. Beispiele für dieses Mehr sind folgende:


Durch die gewonnenen Kontakte zu den Landwirten, besonders aber duch das große Engagement der Unteren Lanschaftsbehörde (jetzt Untere Naturschutzbehörde) des Hochsauerlandkreises wurden viele Landwirte überzeugt, wertvolle Grünalndflächen im Rahmen des Vertragsnaturschutzes (Kulturlandschaftsprogramm) zu bewirtschaften. So stieg der Anteil der Grünlandflächen im Vertragsnaturschutz beispielsweise im FFH-Gebiet Bergwieesn bei Winterbeg von zuvor 11 auf rund 60%.

Konform zu den Zielen des LIFE-Projekts wurden auch Maßnahmen zur Umsetzung des Landschaftsplans "Winterberg Hochfläche" und sinnvolle Ausgleichs- und Ersatzmaßanhmen im Plangebiet umgesetzt. Über die LIFE-Entwicklungsflächen hinaus wurden zahlreiche weitere Fichten- und Weihnachstbaumkulturen in Grünland umgewandelt und damit vor allem im Oberen Ruhrtal der Biotopverbund entscheidend verbessert.

Die Nordrehin-Westfalen-Stiftung erwarb im Projektraum flankierend zum LIFE-Projekt wertvolle Grünlandflächen und sicherte darauf nachhaltig eine naturschutzgerechte Bewirtschaftung durch Landwirte in der Region.

Durch Nachfassen des LIFE-Projekts wurd die seit längerem geplante FFH-Gebeitsmeldung für den rund 15 ha großen Grünalndkomplex "Fahlenburg" am Namenlosetal umgesetzt. Diese Erweiterung zum FFH-Gebiet "Bergwiesen bei Winterberg" war Voraussetzung für anfangs ungeahnte umfangreiche Enticklungsmaßnahmen im letzen Jahr des LIFE-Projekte.

 
  Mahdgut-Übertragung mit Silowagen
 
Sich entwickelnde Bergwiese im Folgemahr der Forstrodung
 
Enstehenden Borstgrasrasen nach Forstumwandlung
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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